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Testanalyse Audi 80 - Seite 4

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GTE-Einspritzer jetzt ausgereift

Wer den üblichen Leistungsdurchschnitt von Serienmotoren vergleicht, muß zu dem Schluß kommen, das stärkste Modell in der Audi-80-Reihe sei zu hoch getrimmt. Mit 1,6 Liter Hubraum schafft der GTE stramme 110 PS/81kW - kein Konkurrent außerhalb des VW/Audi-Programms überbietet diesen Wert. Die zugehörige Drehzahl von 6100 1/min liegt zwar über dem Klassendurchschnitt, aber keineswegs schon an der Grenze dieses Vierzylinders. Intensive Versuche im Werk haben bestätigt, daß zum Beispiel der Ventiltrieb Beanstandungen erst jenseits 7200 1/min aufkommen läßt; die Grenzdrehzahl kann es also mit reinrassigen Sportmotoren ohne weiteres aufnehmen.

In der Rückschau läßt sich ohne weiteres bestätigen, daß zum ersten Sportmodell (den 80 GT mit Vergasermotor und 100 PS/74kW) weit mehr Zweifel bestanden, ob es wirklich die versprochene Leistung brachte und wie es mit der Motorlebensdauer bestellt war. Zum Leistungsgewinn beim GTE trägt vor allem die Bosch-K-Jetronic entscheidend bei; diese mechanisch gesteuerte Einspritzung wird von Audi nur auf dem deutschen Markt zu kurz gehalten. In den USA laufen alle Audi "'Fox'" mit dieser Bosch-Anlage - sonst wären die rigorosen Abgasvorschriften (speziell für Kalifornien) kaum zu erfüllen gewesen.

Natürlich hat es vor allem der Fahrer in der Hand, ob der GTE-Motor annähernd so lange lebt wie die schwächern Modellbrüder. Zwei Faktoren können gerade einem solchen Sportmotor unnötig schnell das Lebenslicht ausblasen: zu rasches Hochdrehen nach dem (winterlichen) Kaltstart und mangelnde Sorgfalt bei der Kontrolle des Ölstands. Der 110-PS-Vierzylinder dreht selbst eiskalt - auch durch die korrekte Kraftstoff-Versorgung über die Einspritzung - so leicht und rasch in gefährliche Drehzahlbereiche, daß der Gasfuß angehoben werden muß. Eigenlich müßten auf dem Drehzahlmesser noch zusätzliche Markierungen für Drehzahlen in der Warmlaufphase zu finden sein: maximal 4000 1/min, wenn die Nadel des Kühlwasserthermometers noch nichts anzeigt - maximal 5000 1/min, wenn das Normalfeld noch nicht ganz erreicht ist.

Scharfes Hochdrehen kostet bei jedem Motor einen höheren Ölkonsum. Es wäre deshalb grundfalsch, biem Audi 80 GTE wie selbstverständlich zu erwarten, daß er mit dem gleichen Verbrauch wie die Modelle 80 bis 80 GLS auskommt; zwischen 0,5 und 1,0 Liter Ölverbrauch auf 1000 Kilometer dürfen es beim Audi-Einspritzer schon sein, bei älteren Motoren bis 1,5 Liter. Die Bosch-Einspritzung bringt keine speziellen Werkstattprobleme mehr; ihre Vorteile auch gegenüber komplizierten Vergasern (der 85-PS-Motor hat einen Solex-Registervergser 32/35 TDID mit Startautomatik) sind kaum zu bestreiten. Beim Einspritzer pendelt sich die normale Leerlauf-Drehzahl von 950 bis 1000 1/min schon wenige Sekunden nach dem Kaltstart ein; der Vergasermotor dreht durch die eingeschaltete Startautomatik erst einmal bis 2000 1/min und noch etwas darüber.

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